Mit einem Lorbeerkranz geziert, ruht das Haupt des verstorbenen Schinkel auf einem skizzenhaft angedeuteten Kissen. Das faltenlose Gesicht – die Augenhöhlen verschattet, die Augen geschlossen – mutet entspannt und jugendlich an. Dazu harmonieren die Verse, die das Bild des Toten Künstlers einem frischen, jenseitigen Leben assoziieren, wobei die historische Entgrenzung des irdischen Schaffens geschickt in die Ewigkeit des göttlichen Schöpfertums überführt wird. Wilhelm Hensel war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – sicher auch befördert durch die Ehe mit Fanny Mendelssohn Bartholdy – der Zeichner der Berliner Gesellschaft und vieler Persönlichkeiten aus aller Welt. Den größten Teil seines Nachlasses besitzt das Berliner Kupferstichkabinett. Darunter befinden sich drei Bildnisse Karl Friedrich Schinkels, den er 1823 in Berlin, ein Jahr darauf in Rom und schließlich 1841 auf dem Totenbett porträtierte […]. Bekannt waren die beiden Künstler spätestens seit dem Studium Hensels an der Bauakademie, die dieser 1809-11 vor dem Wechsel an die Kunstakademie besucht hatte.