Im Sommer 1823 unternahm Carl Blechen eine Studienreise nach Dresden und in die Sächsische und Böhmische Schweiz. Der dreimonatige Aufenthalt hinterließ bei ihm durch die Begegnung mit Johan Christian Dahl und Caspar David Friedrich tiefe Eindrücke. Sowohl von Dahls naturalistischen als auch von Friedrichs imaginären romantischen Landschaften ließ sich Blechen anregen. Möglicherweise hat er sich bei dieser nächtlichen Ansicht einer Ritterburg auf hohem Felsen an einem von Tannen umstandenen, vom Mondlicht beleuchteten See mit Kruzifix und einsamem Wanderer im linken Vordergrund von der 1823 auf der Dresdner Akademieausstellung gezeigten Komposition Dahls »Gebirgslandschaft mit Viehherde« inspirieren lassen (Privatbesitz, München). | Birgit Verwiebe