Mit seinen Darstellungen des Eiffelturms, dem 1889 als spektakuläres Beispiel französischer Ingenieurskunst errichteten Wahrzeichen der Stadt Paris, entwarf Robert Delaunay ein erschütterndes Szenario vom Untergang und Zerfall der modernen Welt. Seiner Bewunderung für den industriellen Fortschritt steht die malerische Zerstörung dieser architektonischen Konstruktion entgegen, die bis zur formalen Auflösung des Motivs gesteigert wird. Der Bezug zur Stadt ist nur noch in der Aufsicht auf die gekurvten Wege des Champs de Mars gegenwärtig. Der Turm selbst, in schemenhafte Einzelteile zerborsten, schwebt diagonal im Bildraum, seine Spitze verhüllen prismenförmige Wolken. Delaunay widmete dieses Gemälde, das zu einer Serie von etwa 15 Eiffelturmbildern gehört, seinem Freund, dem Dichter Guillaume Apollinaire, der emphatische Gedichte und Texte zum Werk des Künstlers und über die moderne Großstadt Paris verfasst hat.