Die seenreiche Alpenlandschaft des Salzkammerguts hatte sich im frühen 19. Jahrhundert zu einem beliebten Reiseziel für Landschaftsmaler, insbesondere aus Dresden, entwickelt. Carl Robert Kummer, Schüler Carl August Richters und Johan Christian Dahls an der Dresdner Akademie, war 1831 erstmals dorthin gereist. Am Königssee traf er Friedrich Gauermann, dessen realistische Landschaftsauffassung dem jungen Kummer wichtige Anregungen für seine eigenen, fast nüchternen Landschaftsbilder vermittelte. Weitere Reisen in die Alpen folgten nach der Rückkehr aus Italien in den 1840er Jahren. In dieser Zeit lernte Kummer den ›Bauernphilosophen‹ Conrad Deubler kennen und über ihn die Schriften Alexander von Humboldts, die Kummers eigene Naturanschauung stark beeinflußten. Aus finanziellen Gründen sah sich Kummer dennoch immer wieder genötigt, »nach dem Geschmack der Zeit, Alpenvedouten [sic!], schneeige, zackige, schroffe Panoramen mit Wildbächen und gekrümmten Föhren« zu malen (H. L. Pause, zit. nach: E. Nüdling, Carl Robert Kummer, Petersberg 2008, S. 66). Eine dieser eher kommerziellen Arbeiten Kummers ist die Landschaft aus dem Salzkammergut von um 1845. Das Bild zeigt ein wildes Tal mit geborstenen und gefällten Baumstämmen im Vordergrund, im Dunst verschleierte Berge im Hintergrund und einen gewittrig verhangenen Himmel. Einziges idyllisches Element ist der Hirte mit seinen Geißen. | Regina Freyberger
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