Außen- und Innenseite [des Deckels eines Ledereinbandes] zeigen beispielhaft zahlreiche Variationen des für das mamlukische Ägypten und Syrien typischen Dekors mit starker Tendenz zur Geometrisierung bis in die Details. Der Deckel gehört zu einer Gruppe, bei denen das Feld mit einer Verzierung bedeckt ist, die von einem oder zwei Sternen oder anderen Mittelornamenten ausgeht. Auf der Außenseite finden sich zwölfstrahlige Sterne fünfmal ganz, viermal zur Hälfte und viermal als Eckviertel. Durch Gold, Blau und Weiß wird das komplizierte Muster recht übersichtlich gegliedert. Zwei schmale Borten schließen eine breite Borte ein, die neben je einem Vierpaß an den Ecken je drei Kartuschen an den Längsseiten und je zwei an den Schmalseiten enthält, die mit Schrift gefüllt sind und zwischen denen jeweils ein Vierpaß steht. Die Kartuschen, deren Form deutlich aus der antiken tabula ansata abgeleitet ist, tragen Inschriften in mamlukischem nasḫī. Der Text ist dem sogenannten Thronvers des Korans entnommen (Koran: 2, 256). […] Die Innenseite zeigt je 2 sehr schmale Borten außen und innen, die eine breite Borte mit 4 Eck- und 6 Seitenfeldern einfassen. […] Für die Mamlukenzeit ist die Klebepappe das typische Futter der Ledereinbände, und diese Technik gehört auch zu den Errungenschaften, die die europäische Buchbindekunst dem Islam verdankt. Während der Restaurierung wurde das ursprüngliche Futter entfernt.