1926 erwarb Ludwig Justi bei Bruno Cassirer ein Stillleben von Max Slevogt, „ein Meisterwerk unter seinen vielen Schöpfungen dieser Art“ (Justi, Von Corinth bis Klee, 1931, S. 63) und zeigte es bis zu seiner Absetzung in der Neuen Abteilung der Nationalgalerie im ehemaligen Kronprinzenpalais. - Vor dunklem Hintergrund, auf einer Decke mit großen, mehrfarbigen Rosetten, vielleicht Applikationen, steht ein Arrangement in Gelb und Weiß, mit vielfachen Spiegelungen, dass Slevogt zu diesem Bild inspiriert haben mag: In der Mitte sieht man eine geschliffene Wasserkaraffe, davor ein hohes Trinkglas mit langem Löffel. Rechts hinten eine Glasschale in Silberfassung mit Zitronen, davor ein Glas-Silber-Objekt mit weißem Zucker. Links gibt es eine gläserne Zitronenpresse mit halben Früchten, dahinter einen Glasteller mit den ausgepressten Schalen. Die Malweise wechselt zwischen pastosen Stellen und dünnem Farbauftrag, an vielen Stellen scheint die Leinwand durch. Slevogt hat leicht skizziert und an manchen Stellen, bei den Früchten und beim Zucker etwa, mit der Farbe modelliert. Er verbindet ohne Bruch in diesem Bilde impressionistische und expressionistische Ausdrucksweisen. | Angelika Wesenberg