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den 15. Februar 1954
Herrn
Professor
L.de Broglie
Institut de France
Academie Sciences
Paris, Frankreich
Lieber de Broglie :
Gestern ls ich einen mir schon bekannten Aufsatz von Ihnen über die Frage Quanten und Determinismus in deutscher Ueber- setzung und hatte grosse Freude an Ihren klaren Gedanken. Es ist eine drollige Sache, wie alles plastischer und lebhafter wirkt, wenn es in der altgewohnten Sprache erscheint.
Dass ich Ihnen nun schreibe, hat eine eigentümliche Ursache. Ich will ihnen nämlich sagen, wie ich zu meiner Methodik getrieben worden bin, die von aussen gesehen recht bizarr ist. Ioh muss nämlich erschienen wie der Wüsten-Vogel Strauss, der seinen Kopf dauernd in dem relativisti- schen Sand verbirgt, damit er den bösen Quanten nicht ins Auge sehen muss. In Warheit bin ich genau wie Sie davon überzeugt, dass man nach siner Substruktur suchen muss, welche Notwendigkeit die jetzige Quantentheorie durch anwendung der statistischen Form kunstvoll verbirgt.
Ich bin aber schon lange der Ueberzeugung, dass man diese Substruktur nicht auf konstruktiven Wege aus dem bekannten empirischen Verhalten der physikalischen Dinge wird finden können, weil der nötige Gedankensprung zu gross wäre für die menschlichen Kräfte. Zu dieser Mienung kam ich nicht durch die Vergehlichkeit vieljähriger Bemühungen sondern auch durch die Erfahrungen bei der Graritetionsthorie. Die Grevitationstheoriechungen waren nur aufindbar auf Grund eines rein/...