Bei Sigmar Polke findet sich die Malerei und die Suche nach dem Sublimen in immer wieder neuen, erstaunlichen Erfindungen vereint, wie seine zweite grosse Ausstellung im Kunsthaus Zürich besonders deutlich machte, die 2008 unter dem Titel «Werke und Tage» der alchimistischen Dimension seines Werkes nachging. Für diese entstand das grosse Bild «Levitation»: das rätselhafte Abheben von Dingen, vorzugsweise Tischen, entgegen der Schwerkraft wird hier samt den erstaunten Zeugen, einer Gruppe aus einem Filmstill, ins Bild gebracht. Ihren irritierten Blicken folgt der Betrachter zum beunruhigenden malerischen Geschehen oben rechts und dem nur noch Imaginierbaren jenseits des Randes. Während von oben Blutspuren hereinzusickern scheinen, löst sich unten der Bildgrund auf und lässt durch das Polyestergewebe den Spannrahmen erkennen.