Wie die früher datierte ›Madonna Pazzi‹ zeigt das Relief den für Donatello charakteristischen, noch mittelalterlichen Darstellungstyp der hehren, ahnungsvollen Mutter - gottes. Doch hat Donatello in diesem späteren Werk das nicht minder innige Beieinander von Mutter und Sohn kompositorisch durch die veränderte Anordnung des Christuskindes zum Betrachter hin geöffnet. Die im Hinblick auf eine Ausdruckssteigerung jegliche formale Ausgewogenheit und ›Schönlinigkeit‹ ignorierende Radikalität, mit der durch die Haltung des linken Armes der Maria die beiden Köpfe sowie alle Hände im Zentrum der Komposition zueinander geführt worden sind, besaß im 15. Jahrhundert allein Donatello. Durch Feuereinwirkung zerbrach das Relief im Mai 1945 in mehrere Teile und büßte gleichzeitig seine prächtige Bemalung ein.
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