Der Hebammenkoffer aus dem TECHNOSEUM wurde wohl um die Mitte des 20. Jahrhunderts von der Gottlob Kurz GmbH in Wiesbaden, dem Fachgeschäft für Hebammenbedarf, hergestellt, weshalb er auch als „Wiesbadener Hebammentasche“ bekannt war. Vor seiner Zeit im Museum war der Koffer im Besitz einer Hebamme aus Landau an der Weinstraße, die bis 1980 in der Region arbeitete. Der Koffer enthält im Deckel ein Etui mit den wichtigsten Instrumenten für die Geburtshilfe wie etwa einen Katheter, diverse Scheren, eine Klemme, eine Pulsuhr und ein Maßband. Der Kofferboden ist mit verschließbaren Ledermanschetten ausgestattet, die Spiritusflakons, Waschschalen aus Emaille, Seife, Puder, Bürste, Mullbinden sowie einem Einlaufgefäß, Handtuch, Kompressen und Verbandspflaster einen festen Platz gaben. Darüber hinaus gehörten auch Schmerztabletten, eine Fettsalbe, ein Fieberthermometer und ein Hebammen-Stethoskop zur festen Ausstattung des Koffers, mit dem die Hebamme für ihre Aufgabe gerüstet war.