Die Sommermonate 1914 verbrachte August Macke, wie in den vorangegangenen Jahren, mit seiner Familie in Hilterfingen am Thuner See. Die Ladenlokale in den Gassen der Altstadt von Thun und die umliegende Landschaft tauchen als Motive immer wieder im Werk des Künstlers auf. Hierzu zählt auch dieser Hutladen, der neben anderen Modegeschäften den Künstler als Bildidee faszinierte und zu der für ihn bedeutenden Serie der Schaufensterbilder anregte.Delaunays Fensterbilder (Les fenêtres simultanées) mit ihrem vielschichtigen Spiel von gemalten Lichtreflexen und Spiegelungen dienten sicher als Anregung für August Macke, er entschied sich jedoch für eine ruhigere, fast statisch anmutende Komposition. Allein die bunten Hüte der Auslage wirken der statuarischen Haltung der Frau mit Schirm entgegen. Die Fassade des Hutladens und ebenso die Wände der Auslage unterliegen einer strengen, aus geometrischen Feldern bestehenden Gliederung.