Jenisch hat den Marmorkamin und den darüber befindlichen großen, schwarz und gold gefassten Spiegel vermutlich 1829 in Florenz erworben. Der Spiegel hatte zum einen eine ästhetische Funktion, denn er erweiterte durch das Spiegelbild des Gartens den Außenbereich des Hauses ins Innere des Gebäudes und reflektierte zudem den Kerzenschein am Abend. Zum anderen vermittelt er auf subtile Art und Weise den Reichtum des Bauherrn. Spiegelglas war auch noch im 19. Jahrhundert recht teuer. Ein Tagebucheintrag von Martin Johan Jenisch d. J. (1793-1857) zu München von seiner Reise 1838 gibt Auskunft darüber, welchen Einrichtungsstil er bevorzugte:
„Freitag 3 Aug -- besuchten wir den Königsbau und erfreueten uns an dieser Herlichen einzigen Dekoration. – welche dem Kunstsinn des Königs u Hr v Klenze Ehre macht – doch wohnen möchte ich nicht in diesen Gemächern. – hat keinen Ofen, kein Spiegel findet man im ganzen Schlosse. – Kaum hat der König Gardinen dulden wollen, die in dessen doch angefertigt werden mussten – da es zu kalt aussah – auch wollte derselbe Steinerne Fußböden haben, wogegen Hr v Klenze – alle mögliche Proteste einlegte – Hauptsächlich auch schon um des Klimas ( wegen ) – worauf der König nachgab aber darauf bestand – daß die Fußböden von Holz wenigstens wie Stein aussehen müsste, was die Veranlassung ward, daß sehr schöne Parket Fußböden v Klempe erfunden und mit verschiedenen Holzarten ausgelegt –angefertigt wurden.“
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