Über eine abstrakte Komposition nach unten hin breiter werdender aquarellierter Streifen in braun-gelben und grünen Tönen ist eine figurative Ölfarbezeichnung gelegt. Die Ölfarbezeichnung war ein besonderes, von Klee 1919 entwickeltes Pausverfahren, mit dessen Hilfe er Zeichnungen auf einen behandelten Untergrund übertrug. Dafür präparierte er Papiere oder Gewebe mit schwarzer Ölfarbe, die er in noch feuchtem Zustand auf das Blatt auflegte und von der Rückseite durchzeichnete, so daß sich ein besonderer Charakter der Linie ergab. Die erhabene und ausquellende Struktur der gezeichneten Linie und die sich mehr zufällig durch leichten Druck abzeichnenden Papier- oder Gewebestrukturen geben den Zeichnungen einen eigenartigen, an die späteren Frottagen von Max Ernst erinnernden Reiz. Der technische Entstehungsprozeß mit seinen Unwägbarkeiten entspricht dem Thema „Mondspiel“. Die städtische Szene wird von dem großen Gestirn beherrscht, das seine Strahlkraft aus dem Universum empfängt und in dessen Unendlichkeit abgibt. Die Berührung mit anthropomorphen Gebilden ist ganz offensichtlich folgenreich. Die Strahlkraft des Mondes wirft den Somnambulen aus dem Gleichgewicht und führt ihn gleichzeitig in die Phantasiewelt eines ungewöhnlichen Daseins.