Hauptplatine des Tischrechners Busicom 141-PF

Die Hauptplatine des Tischrechners 141-PF der japanischen Firma Busicom (Business Computer Corporation) hat es in sich. Für diesen Rechner wurde bei der damals jungen, kleinen Firma Intel der erste kommerziell vertriebene Mikroprozessor (Intel 4004, der weiße Chip) entwickelt, bei dem die Funktion nicht mehr durch Festverdrahtung der Bauelemente sondern durch Programmierung realisiert wurde (building a calculator by making a computer that was programmed to act like a calculator). Die Eingabe erfolgte über einen Tastenblock, die Ausgabe über einen Drucker. Der Der 4-bit-Mikroprozessor besteht aus 2300 Transistoren und führte etwa 60000 Instruktionen pro Sekunde aus.
Die Realisierung erfolgte in p-MOS-Technik mit der damals brandneuen Silicon-Gate-Technologie. Die Strukturbreite beträgt 10 μm.
1969 trat Busicom an Intel heran, um einen Satz aus mehr als 12 Chips für einen elektronischen Tischrechner entwickeln zu lassen. Intel konnte die notwendige Kapazität nicht aufbringen, da Design, Layouten und Produzieren eines Chips bis zu einem Jahr dauern konnte. So schlug Marcian (Ted) Hoff ein sehr viel schlankeres Design eines Satzes aus vier Chips (4001, read Only Memory; 4002, Random Access Memory; 4003, Schieberegister und 4004, Prozessor) vor. Nachdem die beiden Unternehmen sich auf Hoffs 4-Chip-Design geeinigt hatten, machten sich Masatoshi Shima (Busicom) und Stanley Mazor (Intel) daran, es zu vollenden, was schließlich 1970/71 unter der Federführung von Federico Faggin gelang.
Zu Beginn der Produktion 1971 lag zwar die Rechtslage so, dass Intel den Chipsatz ausschließlich für Busicom produzieren durfte, durch Konkurrenzdruck in der Tisch/Taschenrechnerindustrie verhandelte Busicom aber bereits zu Beginn des Jahres 1971 um einen Preisnachlass. Im Zuge dessen gingen die Rechte am Chipsatz vollkommen auf Intel über.
Am 15.11.1971 wurde der erste frei am Markt verfügbare Mikroprozessor in Electronic News beworben mit “Announcing a new era of integrated electronics.” Bis zum Ende der 1970er Jahre hat sich der Mikroprozessor am Markt durchgesetzt und Intel zum Erfolg verholfen.