Zu den Erinnerungsringen gehören religiöse und Memento-mori-Ringe, Trauerringe, Gedächtnisringe (einschließlich politischer und Portraitringe) sowie Liebesringe. Man kennt den Brauch, Trauerringe zu verteilen, mindestens schon seit dem frühen 14. Jahrhundert, und bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts war die Sitte weit verbreitet. Oft standen Anweisungen zur Bestellung und Verteilung von Gedächtnisringen in den letztwilligen Verfügungen; die Liste der Personen, die für würdig befunden wurden,
einen solchen Ring zu erhalten, war oft recht lang, und so waren die Kosten beachtlich. Es ist jedoch fraglich, ob die Empfänger solche Ringe wirklich häufig trugen. Sie sind oft mit Symbolen wie einer Trauerweide, einer Inschrift aus Namen und Todesdatum des Verstorbenen oder auch einer Haarsträhne versehen. So genannte Memento-mori-Ringe mit der Darstellung des Sensenmannes oder eines
Skeletts erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens.