In einem von Säulen getragenen Kuppelbau stehen Neptun und Amphitrite auf einem niedrigen, von Wasser umgebenen Sockel. Wir blicken in das Heiligtum des mächtigen Meeresgottes, in dem dieser uns mit seiner Gemahlin in statuarischem Ebenmaß und zugleich in lebensvoller Körperlichkeit entgegentritt. Auf dem Sockel unter dem Götterpaar ist die stolze Signatur des Künstlers »ionnes malbodivs pingebat« mit der Datierung 1516 angebracht. Rechts oben fi nden sich die Devise und der Name des Auftraggebers Philipp von Burgund (1464–1524). Das große Bild war Teil einer aufwendigen Dekoration, die Philipp für sein Schloss Souburg nahe Middelburg auf Zeeland hatte anfertigen lassen. Im Jahr 1508 hatte Gossaert seinen Gönner nach Rom begleitet, wo er für diesen Zeichnungen antiker Bauwerke und Skulpturen anfertigte. Von diesen Eindrücken sowie den Anregungen, die von Albrecht Dürer und Jacopo de’ Barbari ausgingen, lebt die eindrucksvolle Komposition.
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