An den Präparaten der beiden Ozelots (Leopardus pardalis) lässt sich hervorragend die Weiterentwicklung der Präparationsmethoden ablesen. Hier wird der Unterschied zwischen den "ausgestopften" Kreaturen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und den meisterhaften, anatomisch exakten Dermoplastiken moderner Museumsausstellungen deutlich. Der Präparator des ersten Exemplars von 1818 hatte nie einen lebenden Ozelot gesehen. Ihm standen lediglich das Fell und wenige Skizzen des Tieres zur Verfügung. Die Präparation erfolgte mit unzureichenden anatomischen Grundkenntnissen. Hingegen präparierte Gerhard Schröder 1934 das zweite Exemplar nach Studien lebender Tiere. Ihm lag das vollständige tote Tier mit Muskulatur und Skelett vor. Er schuf eine meisterhafte, anatomisch exakte Dermoplastik, die ein sehr lebensnahes Bild des Tieres schaffte.