Diamant. 2,5 x 2,5 x 1,5 cm. Südafrika. 1898.
Der größte Diamant der Wiener Sammlung besticht nicht nur durch seine 82,5 Karat, sondern
auch durch seine Reinheit und die perfekt ausgebildete Oktaederform.
82,5 KARAT
Schon in der Antike waren Diamanten aufgrund ihrer Härte und ihres Feuers begehrte Edelsteine, wie Plinius in seiner Historia naturalis dokumentiert: „Den größten Preis unter den menschlichen Dingen, nicht nur unter den Edelsteinen, hat der Diamant, lange nur den Königen, und unter diesen auch nur wenigen bekannt … von unaussprechlicher Härte, und auch das Feuer besiegen sie, daher der Name ‚adamas’, was im Griechischen ‚unbezwingbar’ heißt.“
Die Brennbarkeit des Diamanten, der aus reinem Kohlenstoff besteht, wurde erst im 18. Jahrhundert mehrfach bewiesen, nicht zuletzt durch Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen. Dass Diamanten ungeachtet ihrer Härte leicht spaltbar sind, erkannte man schon viel früher und machte sich diese Entdeckung zunutze, um Diamantpulver zu erzeugen – unter anderem zum Diamantenschleifen.
Mit seinen 82,5 Karat (16,5 Gramm), seiner Reinheit und seiner perfekten Kristallform wurde der Diamantoktaeder zur Sensation bei der Jubläums-Gewerbe-Ausstellung 1898 im Prater. Selbst der Kaiser bewunderte das außergewöhnliche Stück. Bald danach wurde es der Mineralogischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums zum Kauf angeboten, den der Obersthofmeister aber ablehnte. Daraufhin machte der „hochherzige Gönner“, Fabrikbesitzer Georg von Haas, das „äusserst kostbare Schaustück ersten Ranges“ 1899 dem Museum zum Geschenk. Man hielt den leicht gelben Edelstein für den „grössten Diamantkristall, der sich gegenwärtig in einer mineralogischen Schausammlung befindet“. Dabei übersah man allerdings, dass im British Museum of Natural History bereits seit 1887 ein 133 Karat schwerer Diamant ausgestellt war.
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