In erzählerischer Breite hat Rubens den durch die »Metamorphosen« des Ovid verbreiteten Andromeda-Mythos dargestellt. Links liegt das getötete Seeungeheuer, welchem die an einen Felsen gekettete Andromeda als Strafe für den Hochmut ihrer Mutter ausgesetzt war: Diese hatte es gewagt, sich und ihre Tochter an Schönheit mit den Nereiden zu messen. Perseus, vom siegreichen Kampf gegen die gefürchtete Gorgo Medusa zurückgekehrt, eilt herbei, um die Schöne von ihren Fesseln zu befreien. Das lichte, atmosphärisch weich gestufte Kolorit ist typisch für Rubens’ Schaffen in den 1620er-Jahren. Als humanistisch gebildeter Maler hat er sich eines Antikenzitats bedient: Die Gestalt der Andromeda und des an ihren Fesseln hantierenden Puttos ist der römischen Statue der »Venus Felix« nachgebildet.
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