Arnold Schönbergs Kartenspiel für Whist/Bridge, das um 1910 entworfen wurde, folgt zunächst der Konvention visueller Zuordnungen durch die Symbolik der Figuren und ihrer Attribute in der horizontalen und durch die Verwendung des Farbsymbols in der vertikalen Reihe. Die Farbgebung und Ornamentik der Figuren ist dabei eher assoziativ, eine Differenz ist nur zwischen weiblich (Damen durch Flächen) und männlich (Buben und Könige durch Punkte) zu erkennen. Für die Spiegelung der Figuren erfindet er ein in sich verschränktes Doppelbildsystem, indem die Waagrechte wie die Diagonale der Bildachse zur Spiegelung genützt wird. Damit löst sich Schönberg von der strengen Spiegelbildlichkeit, wie sie etwa die Wiener Werkstätte-Karten von Ditha Moser von 1906 kennzeichnen, ohne sie aufzugeben.