Nicolas de Largillierre zählte neben Hyacinthe Rigaud zu den namhaften Porträtisten seiner Zeit. Der Maler erfreute sich in Frankreich großer Anerkennung und malte bevorzugt für den zahlungskräftigen Adel.
Das Porträt zeugt vom wachsenden Selbstbewusstsein des französischen Adels um 1730. Die Eleganz der kostbaren Kleidung sowie die Kennzeichnung als Jäger verweisen auf die hohe soziale Stellung des Dargestellten. Ungezwungen auf dem Waldboden sitzend, erscheint sein Bild als Inbegriff aristokratischer Kultiviertheit und Souveränität.
Bemerkenswert sind die feine Ausführung und Farbigkeit des Gemäldes: Die delikaten Grau und Blautöne der Stoffe, die schimmernden Silberstickereien und die zarten Spitzen sind mit großer Sorgfalt wiedergegeben. Im Kontrast dazu steht die kulissenartige Landschaft, die den Hintergrund bildet. Das Bildnis erfährt durch den Zeigegestus und die leichte Körperdrehung eine Verlebendigung. Largillierre verwendete diese Haltung wiederholt und entsprach damit wohl einer Forderung des Kunsttheoretikers Roger de Piles. Dieser empfahl für die Darstellung hochstehender Personen eine Pose, die den Eindruck erwecke, als sprächen die Bildnisse zum Betrachter.
Solche Inszenierungen des Landlebens werden zu einem der Hauptthemen der Kunst des Rokokos, des sogenannten galanten Zeitalters.