Das Porträt des weltgewandten Bankiers, der sich auch als Poet betätigte, vermittelt durch den fixierend nach oben gerichteten Blick und die leichte Wendung des Kopfes die geistige Wachheit sowie das Selbstbewusstsein des unter der Fettsucht leidenden Mannes. Die ›quellenden‹ Formen des Kopfes arten weder zur Karikatur aus noch scheinen sie idealisierend korrigiert zu sein. Eine auf der Unterseite der Marmorbüste befindliche Inschrift verrät, dass das aus dem Palazzo Strozzi in Florenz erworbene Stück in der ›Ewigen Stadt‹ entstanden ist. Sie ist eines der frühesten Beispiele für das Wieder aufleben des autonomen Porträts während des 15. Jahrhunderts. Im Formtyp, mit dem zugleich die Standfläche bildenden horizontalen Abschluss, knüpft sie an antike römische Büsten und mittelalterliche Reli quienbüsten an.