Der musikalisch hochbegabte Salomon Sulzer wurde bereits mit 16 Jahren Kantor in Hohenems in Vorarlberg. Von dort berief ihn Isaak Noah Mannheimer 1826 nach Wien. Gemeinsam reformierten sie die jüdische Liturgie. Doch Sulzer komponierte nicht nur Synagogenmusik, sondern vertonte auch Gedichte von Goethe sowie Lieder zur Revolution von 1848. Sein Bariton-Tenor war so beeindruckend, dass der Stadttempel auch nichtjüdische Musikinteressierte anzog, unter anderen Franz Liszt. Sulzers Freund Franz Schubert vertonte für die Gemeinde den 92. Psalm.