Zu dem Zeitpunkt als Nicolas de Largillière das Familienporträt schuf, stand er auf dem Höhepunkt seines Ruhmes. In Paris geboren, hatte er seine Jugend in Antwerpen verbracht, wo er auch Mitglied der Malergilde geworden war. Von 1674 bis 1678 hatte er für Karl II. von England gearbeitet und war schließlich nach Paris zurückgegangen, wo er 1686 Mitglied der Akademie wurde. Mit der Darstellung im Atelier stellte er sein Selbstbildnis in die barocke Bildtradition des Künstlerporträts. Eher ungewöhnlich ist der persönliche Einblick, den er dabei in seine Privatsphäre gewährt. Seine Frau Marguerite-Elisabeth, die Tochter des Landschaftsmalers Jean-Baptiste Forest, blickt ihren Gatten an und widmet sich gleichzeitig ihren Kindern. Sacht legt sie einen Schleier über den nackten Sohn Nicolas, der eingeschlafen ist, weswegen Elisabeth-Marguerite, die älteste Tochter der Familie, den knurrenden Mops anhält, still zu sein. Die Pfingstrose in ihrem Haar galt als Heilmittel gegen die Pest, die Largillière selbst 1665 in London miterlebt hatte. Der Apfel, den die Mutter ihrer Tochter in ihre Rechte gelegt hat, symbolisiert Schönheit.
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