Wie können wir Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenbringen?
Über den eigenen Tellerrand blicken fällt schwer. Besonders im Alltag, wenn die geordneten Abläufe nur wenig Platz für die unbekannte, große Welt da draußen lassen. Integration und der Umgang mit Flüchtlingen und Migranten beschäftigen Deutschland und Europa mehr als je zuvor. Wir müssen uns öffnen.
Das findet auch Ninon. Vor einem Jahr gründete die 24-jährige Berlinerin das Projekt „Über den Tellerrand kochen“, weil sie fand, dass „bei dem Thema Asyl oft über Probleme und politische Entscheidungen gesprochen wird und nur selten über die Menschen, die hier in Deutschland ein neues Leben beginnen wollen“. Durch gemeinsame Kochworkshops und ein Kochbuch mit Rezepten und Geschichten von Flüchtlingen will Ninon den Menschen, die in Deutschland im Asyl leben, ein Gesicht geben und den Austausch mit Einheimischen fördern.
Die Generation der unter 25-Jährigen, also aller nach 1989 Geborenen, teilt ähnliche Ansichten wie Ninon und liefert auf die Frage: „Wie können wir Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen integrieren?“ konstruktive Vorschläge, wie Integration funktionieren kann.
Schließlich sie ist in einer Welt groß geworden, die sich gerade von Schranken, Grenzen und Mauern befreit hatte.
Der Kommentar von Dodi, 19 Jahre, ist beispielhaft: „Nicht über Unterschiede nachdenken, sondern über Gemeinsamkeiten, denn davon gibt es viel mehr!“
Wo sich Gemeinsamkeiten finden lassen? Zum Beispiel beim „Kochen, Tanzen, beim Sport und in der Musik“. Aktivitäten, die das Gemeinschaftsgefühl fördern, die gemeinsame Emotionen und Ziele schaffen. Das liest man oft.
Rebecca, 20, schreibt, stellvertretend für viele ihrer gleichaltrigen Zeitgenossen: „Bildung und Gemeinsamkeiten als größte Mittel für Integration! Das Ganze als ein Projekt annehmen und daran (zusammen)wachsen.“
Die Generation25 wünscht sich gemischte Kindergärten und Schulklassen, Unterricht über Kulturen, Ethik statt Religion. Eine Sensibilisierung also, die von Kindesbeinen an geschult wird:
„Integration sollte schon in der Erziehung, im Kindergarten und in der Schule anfangen.“ So der Kommentar von Reijan, 21.
Die großen Schlagworte „Akzeptanz, Toleranz und Respekt“ ziehen sich durch alle Kommentare und Generationen. Über Offenheit, Mut und Integration als Chance und Abenteuer für beide Seiten spricht aber vor allem die Generation25. Ihr Bild von kulturellem Miteinander verweigert sich auferlegten kulturellen, religiösen und geografischen Zugehörigkeiten. „Jeder Mensch ist einzigartig.“ Und: „Wir sind alle Menschen.“
Die Generation25 hat etwas ganz Wichtiges verstanden: „Nicht Integration, sondern Diversität! Integration sagt aus, dass eine Grundkultur der Maßstab des Seins bleibt.“ (Daniel, 25) Solche Aussagen machen Hoffnung und geben Kraft für die Zukunft.
Für die Generation25 ist Integration eine Aufgabe, die mit kleinen Gesten im täglichen Leben beginnt. Gesten, die leicht vergessen werden, weil sich alles so schnell dreht: ein Lächeln oder ein freundliches „Hallo“ oder ein „Willkommen“. Deutschland ist kein homogenes Land mehr. Es ist heterogen und multikulturell. Deutschland braucht jetzt positive Stimmen und muss Ideen, wie man Integration fördern kann, in die Tat umsetzen.
Die jungen Deutschen haben längst verstanden, dass Leben in verschiedenen Facetten nicht nur möglich ist, sondern gelebte Realität sein sollte – und sie werden mit ihrer Offenheit hoffentlich bald ganz Deutschland anstecken.
#DEUTSCHLAND25
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