Die Kongresshalle, eine für bis zu 50.000 Menschen geplante Halle für den Kongress der NSDAP in Nürnberg, sollte Mitte der 1980er Jahre in ein Erlebniszentrum mit Geschäften, Lofts, Gastronomiemeile und Schwimmbad umgestaltet werden. Zahlreiche Fraktionen im Stadtrat befürworteten anfänglich den Umbau, doch lehnten das Landesamt für Denkmalpflege, eine Bürgerinitiative und viele Nürnberger die Pläne unter dem Verweis, es handle sich bei der Kongresshalle um ein NS-Geschichtsmahnmal, entschieden ab. Schlussendlich wurde der Antrag zurückgezogen und die Idee eines kommerziellen Ausbaus der Kongresshalle ein für alle Mal verworfen. Die Kontroverse bildete einen weiteren Wendepunkt im Umgang mit den NS-Bauten des Nürnberger Reichsparteitagsgeländes und der dortigen Informationskultur.