Die Ruine des bei Greifswald liegenden Zisterzienserklosters Eldena war eines der Lieblingsmotive Caspar David Friedrichs. Der aus Greifswald stammende Künstler hatte Eldena für sich zu einer Zeit entdeckt, als die Generation der Romantiker die Gotik für eine Errungenschaft der Deutschen hielt und zum Idealbild ihrer Epoche erhob. Sie betrachtete die Gotik als Naturstil und Ausdruck eines nach Freiheit strebenden Wachstums. Friedrichs 1824/25 entstandenem Gemälde der Ruine Eldena gingen mehrere Zeichnungen voraus, unter anderem eine Naturstudie von 1803 (Hamburger Kunsthalle), der das Gemälde weitgehend folgt.Während die üppig wuchernden Eichbäume, die das gotische Architekturwerk umstehen, eher Friedrichs künstlerischer Freiheit geschuldet sind, war die Hütte inmitten der Ruine tatsächlich vorhanden; erst 1828 wurde sie im Zuge denkmalpflegerischer Maßnahmen abgerissen.