Die Heilige, wegen ihres christlichen Glaubens auf Befehl des römischen Stadtpräfekten im Mädchenalter hingerichtet, hält in der Linken ein Lamm (heute nur noch als Rest erhalten). Nach der Legende hatten ihre Eltern am achten Tag der Totenwache eine Vision: Agnes erschien ihnen inmitten einer Schar von Jungfrauen in goldenen Kleidern, zu ihrer Rechten wurde sie von einem Lamm begleitet, das weißer war als Schnee. Das Lamm versinnbildlicht Christus, den himmlischen Bräutigam der Heiligen, für den sie ihre irdische Keuschheit bewahrt hatte. Die Figur ist wohl eines der bedeutendsten Zeugnisse der böhmischen Kunst zur Entstehungszeit der ›Schönen Madonnen‹. Von einer bis dahin in der Darstellung weiblicher Heiligen unbekannten Sinnlichkeit sind die Gesichtszüge der Braut Christi.
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