Die Waffen der Seegurke
Trotz ihres deutschen Namens ist die Seegurke kein Gemüse. Wie ihre Verwandten, die Seesterne und Seeigel, gehört sie zu den Stachelhäutern. Seegurken leben im Meer und haben dort alle Lebensräume von den seichten Gewässern bis in die Tiefsee erobert. An die 1200 Arten beeindrucken durch ihren Formenreichtum und spezielle Anpassungen an verschiedenste Lebensräume. Sogar freischwimmende Seegurken, die ähnlich wie Quallen in der Wassersäule schweben, sind bekannt. Exemplare von über zwei Meter existieren neben Zwergen von nur wenigen Zentimeter Länge.
Einzigartig im Tierreich ist das hydraulische Fortbewegungssystem der Stachelhäuter. Ein System aus Pumpen und Kanälen steht mit dem umgebenden Meerwasser in Verbindung. Die kleinen schlauchförmigen Füßchen werden allein durch Wasserdruck ausgestreckt und eingezogen.
Zum Schutz vor Feinden besitzen die Seegurken ein abschreckendes Gift. Bei Angriffen schleudern sie außerdem klebrige Fäden mitsamt ihren Eingeweiden aus dem Körper. Die Getroffenen haben große Mühe sich von den lästigen Klebsekreten wieder zu befreien. Die abgestoßenen Körperteile können die Seegurken übrigens regenerieren.
Ihre Mundtentakel geben Aufschluss über ihre Lieblingsspeise. Seegurken mit bäumchenförmigen, stark verästelten Tentakeln, wie sie im OZEANEUM und im MEERESMUSEUM zu finden sind, ernähren sich von vorbeischwebendem Plankton. Andere Arten tasten mit ihren schildförmigen Tentakeln den Meeresboden nach Essbarem ab. Seegurken mit fingerförmigen Tentakeln schaufeln die oberste Sandschicht mitsamt den darin enthaltenen Kleinstlebewesen in sich hinein. Die verdaubaren Anteile nehmen sie auf aber den gereinigten Sand scheiden sie in Form von Pellets wieder aus.
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