Zu den Lieblingsmotiven des französischen Malers François Boucher gehörten Pastoralen (idyllische Hirtenstücke). Die kunstsinnige Markgräfin Karoline Luise interessierte sich sehr für Bouchers Kunst, insbesondere für seine Malweise. Sie bemühte sich gezielt um Kontakt zu dem Künstler und erwarb seine Werke.
Das Gemälde „Schäfer und Schäferin“ wurde von Karoline Luise 1759 gemeinsam mit einem Pendant (siehe Boucher: „Zwei Schäferinnen“, Inv. 480) in Auftrag gegeben.
Im Mittelpunkt der Szene sitzt ein Liebespaar. Selig lehnt sich die Frau an die Brust des Geliebten, der ihr eine Rose pflückt. Der Hirtenstab und ihre Barfüßigkeit kennzeichnen die beiden als Schäfer und Schäferin. Ihre feine Kleidung hingegen lässt vermuten, dass sie Angehörige eines Hofes sind. Diese Schwebe zwischen den Ständen gehört zu den spielerischen Charakteristika der Pastoralen Bouchers. Der Zwergspaniel beobachtet das Rendezvous genau. Er ist allerdings eher ein „Anstandswauwau“ als ein Schäferhund.