Das Kleid aus zartem Seidenvoile hat tiefe Dekolletés und Armausschnitte mit schmalen Schulterträgern. Ab Ausschnitthöhe ist es mit lose flatternden, nach unten größer werdenden spitzovalen Blättern besetzt, die die gezackte Saumkante vorgeben. Diese Blätter sind jeweils fächerförmig mit größer werdenden, strahlend blauen Pailletten bestickt. Die Technik der angelegten Überfangstiche betont deren optische Wirkung. Kräftiges Blau mit einer leichten Mauvetönung zählte zu den Lieblingsfarben von Jeanne Lanvin. Sie hatte es im Werk des Frührenaissance-Malers Fra Angelico entdeckt und immer wieder in unterschiedlichen Nuancen und Farbkombinationen verwendet. Hier erhält es durch den Glanz der Pailletten besondere Strahlkraft. Jeanne Lanvin hatte seit 1890 als Modistin gearbeitet und ihr Couture-Haus 1910 gegründet. Sie kreierte in virtuoser Technik raffiniert konzipierte Kleider. Berühmt wurde sie insbesondere für das immer wieder in abgewandelter Form erscheinende „Stilkleid“ und reiche, inkrustierte Stickereien.
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