Der bedeutendste Bronzekünstler der Renaissance im östlichen Oberitalien war sicherlich Andrea Riccio. Er wirkte vor allem in der Universitätsstadt Padua, deren intellektuelles Klima in seinem Schaffen auf überzeugende Weise plastische Gestalt annahm. Zu seinen wenigen Darstellungen christlicher Thematik zählt sein büßender heiliger Hieronymus, einer der vier Kirchenväter, der sich, nachdem er einen Teil seines Lebens mit Ausschweifungen verschwendet hatte, in die Ein öde zu rückzog, wo er dann in Askese lebte. Die Kleinbronze zeigt Hieronymus voller Hingabe kniend mit einem Stein und einem Kreuz in den Händen. Der geöffnete Mund scheint ein Gebet zu sprechen. Die Intensität macht das Bildwerk zu einem Andachtsbild, das zur kontemplativen Versenkung auffordert.