Statue des Apollon

Seit 1755 bemühte sich König Friedrich II. von Preußen (1712-1786) um Statuen eines Apollon und einer Diana für seine Bildergalerie. Doch durch den Tod der zunächst beauftragten Künstler kam der Auftrag nur schleppend voran. Schließlich wurde der Bildhauer Jean-Baptiste Lemoyne (1704-1778) mit der Ausführung der Statue des Apollon beauftragt. Ein nicht ausgeführter zeichnerischer Entwurf, der im Kupferstichkabinett der Berliner Museen erhalten ist, zeugt von der Suche nach der richtigen Komposition. Die Fertigstellung des Apoll dauerte bis 1771, so dass alle vier Statuen (Apollo, Diana, Mars und Venus) aus Frankreich erst 1771 in Potsdam ankamen und in der Bildergalerie aufgestellt werden konnten. Hier wurden sie 1773 vom Galeriedirektor Matthias Oesterreich (1716-1778) erstmals beschrieben. Die Skulpturen sind Teil eines ikonografischen Programms, das die gesamte Bildergalerie erfasst. Kunstausübung als Weg der Erkenntnis, die Kunstfertigkeit, der Paragone (Wettbewerb) von Malerei und Skulptur, von Antike und Gegenwart, von italienischer und niederländischer Malerei bilden ein reiches Feld der Kunstbetrachtung, der sich von Friedrich dem Großen bis heute die Besucher der Bildergalerie widmen können. Der Sonnengott und Gott der Künste und Wissenschaften Apollon ist in der lichtdurchfluteten Bildergalerie durch seine Darstellung mit mehreren Lorbeerkränzen, von denen er einen gerade zu vergeben scheint, die Schlüsselfigur für das Verständnis der Bildergalerie als Ort der Künste. (Saskia Hüneke)