Das Büchlein ist eines der wenigen erhaltenen Musterbücher des Mittelalters. In ihm finden sich Studien zu und Kopien von Miniaturen, Initialen, Ranken, Vögeln und anderen Schmuckelementen, die in illuminierten Handschriften Verwendung finden. Der Buchmaler Stephan Schriber wirkte am Hof Eberhards V. im Bart (1445 – 1496, Graf von Württemberg-Urach, ab 1495 Herzog von Württemberg). Hier zeigt er seine Kenntnis verschiedener europäischer Malstile, die in Deutschland, Holland, Flandern, Frankreich und Italien verbreitet waren. Der kleine Codex dürfte eine Art Empfehlung seines Repertoires an seinen Hauptauftraggeber gewesen sein.
Blatt 10r:
In der Initiale erkennt man eine Marienverkündigung mit Ranken im holländischen Stil und zwei Engel mit jeweils einem Wappen.