Carl Schuch, dessen Lebenswerk zwischen Realismus und Impressionismus einzuordnen ist, setzte sich immer wieder mit dem Stillleben auseinander. Auf der Suche nach der „Essenz der Erscheinung“, wie der Maler es in einem Brief beschrieb, strebte er danach, den Dingen das Materielle zu nehmen und dem Gesehenen nicht einfach zu trauen, sondern es kritisch zu hinterfragen. Dies tat Schuch zuerst in einer Reihe von Apfelstillleben, die er Anfang 1876 in München schuf. Auch nach seinem Umzug nach Venedig setzte er sein Projekt fort und malte 1879/80 eine Reihe von Stillleben mit Ente und Emailtopf, in die das Bremer Gemälde einzuordnen ist. Dieses baute er in stark reduzierten, gedämpften Lokalfarben und mit nur flüchtig gesetzten Licht- und Schattenkontrasten auf. Die verwesende Ente und der Emailtopf sind als solche klar erkennbar. Trotz seiner Kritik an der Materialität der Dinge hat Schuch weder den Gegenstand aufgegeben noch Abbilder geliefert, sondern empfindsame Beobachtungen geschaffen, die über die raffinierte Farbigkeit stark abstrahiert sind.