Ein Solitär unter den niederländischen Künstlern war Willem Kalf (1619 – 1693), der malerisch am freiesten vorgehende Stilllebenmaler dieser Epoche. Sein »Stillleben mit Zitrone, Orangen und gefülltem Römer« (1663/64) zeigt die Großartigkeit seiner bildnerischen Reflexion der Gegenstandswelt. Aus einem gleichsam mystischen Dunkel leuchten die Gegenstände wie Edelsteine hervor, sie scheinen wie aus Farbe modelliert, nicht hart und trocken in Feinmalerei fixiert, sondern durch Licht und Schatten mit einer Tiefe und Körperlichkeit versehen, die ihresgleichen in der Malerei sucht und sich erst spät bei einem der vortrefflichsten Magier der Farbe wiederfindet: in den Stillleben Jean-Baptiste-Siméon Chardins.
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