Wie in »Nach dem Fackelzug« (Nationalgalerei, Inv.-Nr. A I 1096) zeichnen sich dunkle Schemen unruhig vor rötlichgrauem Rauch ab. Doch das Tempo ist gesteigert. Durch den engeren Ausschnitt, die Nähe der Fackeln und das Weglassen jeder anderen Kulisse gehört die Bildwelt ungeteilt dem einen Element: der zum verqualmten Himmel hin steigenden, im Wind ziehenden Flamme, dem erstickten Feuer, den Restgluten und dem dichten Rauch, der den Bildraum erfüllt und in welchem das Licht sich verliert. Eine Höllenvision, in deren genauer geometrischer Mitte, geradezu weihevoll, eine gewaltige Flamme aufsteigt, und die auch eine allegorische Ebene besitzt; denn die Fackeln – zumal die eine gesenkte – assoziieren im 19. Jahrhundert unfehlbar den klassischen Todesgenius. In diesem sehr spontan, mit Ungestüm gemalten Bild mit seinen kurvigen Farbsträngen, pastosen Häufungen und Ritzspuren wirken Erfahrungen nach, die die Arbeit an den großen Nachtbildern »Friedrich und die Seinen bei Hochkirch« (1856, ehemals Nationalgalerie, verschollen) und »Bonsoir, messieurs!« (1856, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 506) mit sich gebracht hatte. Zugleich kündigt sich das »Eisenwalzwerk« (1872–1875, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 201) an. | Claude Keisch