Das Gemälde, dessen Hauptfigur die Zeichnung vorbereitet, ist leider nur in ruinösem Zustand erhalten und befindet sich in der Sammlung des Viscount Allendale, Bywell Hall. Einen Eindruck von der Komposition verschafft der Stich von Luca Ciamberlano, der 1609 datiert ist [...]. Zusammen mit den Studien für die bekanntere, 1590 gemalte Variante in München bewahrt das Kupferstichkabinett vierzehn Zeichnungen Baroccis zu diesem Thema auf [...] Trotz der angedeuteten Muskulatur und der Lichtakzente, die Barocci immer recht früh im Schaffensprozeß definierte, weist die kantige Haltung darauf hin, daß dem besessenen Zeichner wohl kein Mensch, sondern ein »manichino« Modell gestanden hat. In dieser mittleren Planungsphase einer Komposition, der nach klassischer Tradition eine Skizze vorausging, kam es Barocci denn auch wesentlich auf das innere Gerüst einer jeden Einzelfigur an, die im folgenden ausgearbeitet, drapiert und schließlich einem Gesamtentwurf einverleibt wurde. Im Vergleich mit einer anderen, quadrierten Berliner Studie (KdZ 20387 [...]), die das ausgestellte Blatt unmittelbar vorbereitet, sowie mit einer erst kürzlich publizierten Zeichnung in Nürnberg [...] wird der Schritt von der ersten Anlage des noch instabilen, tänzelnden Christus über die fest konstruierte und schließlich auch bekleidete Gestalt nachvollziehbar.