Margarethe Stonborough-Wittgenstein (1882–1958) war die Schwester des Philosophen Ludwig Wittgenstein. Sie wird 1882 als Tochter des Industriellen und Stahlmagnaten Karl Wittgenstein in Wien geboren. 1905 heiratet sie einen Amerikaner, den Fabrikanten Jerome Stonborough und zieht mit ihm nach Berlin. Dort lässt sie sich von Josef Hoffmann und Koloman Moser eine Wohnung einrichten. Ab 1907 lebt sie zwischen Berlin, New York, Paris, Österreich – u. a. in der Villa Toskana in Gmunden – und der Schweiz. Nach dem Tod ihres Mannes 1938 war sie maßgeblich an der Organisation der Flucht Sigmund Freuds vor dem NS-Regime beteiligt. Als Jüdin war sie gezwungen, Österreich zu verlassen. Nach Kriegsende kehrt sie nach Wien zurück, wo sie 1958 stirbt.
Auf dem späteren Gemälde, das anlässlich Margarethes Eheschließung von ihren Eltern in Auftrag gegeben wurde, ist sie freistehend und zentral in dünnen, feinen Linien skizziert. Das Gemälde befindet sich heute in der Neuen Pinakothek in München. Diese Skizze zeigt, wie sehr sich Klimt für die Beschaffenheit von Stoffen interessiert.