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1921-07

Arnold Schönberg1921-07-24/1921-07-29

Arnold Schönberg Center

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Wien, Österreich

Wahrscheinlich handelte es sich um die erste Niederschrift des Präludium und Intermezzo aus der Suite für Klavier op. 25 vom Sommer 1921, die Schönberg zu dem durch verschiedene Quellen überlieferten Diktum veranlasste, er habe „etwas gefunden, das der deutschen Musik die Vorherrschaft für die nächsten hundert Jahre sichere“ (so bekannt geworden durch Schönbergs Schüler Josef Rufer). Bei aller Ironie, die in dieser Bemerkung mitschwingen mag, sollte Schönberg in gewisser Weise Recht behalten: die „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ prägte in unterschiedlichen Varianten die Musik des 20. Jahrhunderts. Wesentlicher als alle hegemonialen Implikationen dürfte Schönberg jedoch die Bedeutung der Methode für sein eigenes Schaffen gewesen sein. Die Werke der folgenden Jahre zeigen abgesehen von ihrer ganz unterschiedlichen Wirkung das Bestreben, traditionelle Formen für die gewandelte, posttonale Musiksprache wieder zu gewinnen. So rekurriert die Suite op. 25 unmittelbar auf das Schaffen Johann Sebastian Bachs, mittelbar aber auch auf Mozart, die Musik des 19. Jahrhunderts, wie auch Schönbergs eigenen Versuch von 1897 (Gavotte und Musette für Streichorchester), die historisch gewordenen Satztypen mit neuem Inhalt zu füllen. Die der Suite für Klavier zugrunde liegende Zwölftonreihe, deren Krebs übrigens mit den in der Musikgeschichte häufig verarbeiteten Tönen B-A-C-H beginnt, wird in dem Stück lediglich in 8 der 48 möglichen Formen verarbeitet (jeweils Originalgestalt, Krebs, Umkehrung sowie Krebsumkehrung der Grundreihe und ihrer Tritonus-Transposition) – eine Beschränkung, die Schönberg durch eine flexible Handhabung der Technik, je nach Charakter der Einzelstücke, auszugleichen weiß. Das Präludium, dessen erste Niederschrift vom 24. bis 29. Juli 1921 datiert, gewinnt seinen vorwärts drängenden Gestus neben dem Eröffnungsthema vor allem durch die im 3. Takt einsetzenden Tonrepetitionen. Lediglich in der Mitte des kurzen Stückes ergibt sich durch ein wiederholtes Seufzermotiv eine kurze Atempause.

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  • Titel: 1921-07
  • Ersteller: Arnold Schönberg
  • Datierung: 1921-07-24/1921-07-29
  • Entstehungsort: Traunkirchen, Österreich
  • Abmessungen: w24.3 x h33.6 cm
  • Herkunft: Arnold Schoenberg, Los Angeles; Gertrud Schoenberg, Los Angeles; Nuria Schoenberg Nono, Venezia, Lawrence and Ronald Schoenberg, Los Angeles; Arnold Schoenberg Institute, Los Angeles; Arnold Schönberg Center, Wien
  • Typ: Musikmanuskript
  • Rechte: Belmont Music Publishers, Los Angeles
  • Externer Link: https://www.schoenberg.at
  • Material: Tinte und Bleistift auf Papier
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