Im Jahr 1516 stach der Nürnberger Künstler Ludwig Krug (1488–1532) das Motiv „Die Anbetung der Könige“ in Kupfer. Anders als bei Dürer, der für beide Anbetungen die gleiche Szenerie wählte, ereignet sich die Anbetung der Könige bei Krug in einem imposant durch Reliefs geschmückten und von verzierten Säulen getragenen Innenraum, dessen edles Erscheinungsbild in starkem Kontrast zur ärmlichen Herberge steht, in der Maria und Joseph für die Geburt Christi Obdach fanden. Neben den 3 heiligen Königen sind noch viele weitere Edelleute, vielleicht das königliche Gefolge, zu sehen, die gekommen sind um das Christuskind anzubeten.
Die Kupferplatte befand sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts im berühmten Kunstkabinett der Nürnberger Patrizierfamilie Praun.
Als dieses unter großem Interesse der Sammlerwelt aufgelöst und von der ebenso in Nürnberg ansässigen Kunsthandlung Frauenholz versteigert wurde, konnte der Bamberger Kunstgelehrte und -sammler Joseph Heller (1798–1849) beide hier gezeigten Kupferstiche von Krug erwerben.
Mit seinem Nachlass ging die Kupferplatte in den Bestand der damals noch Königlichen Bibliothek über.