Der aus Hannover stammende Ahlborn besuchte seit 1819 die Berliner Kunstakademie, wo er sich unter dem Einfluß Schinkels der klassischen Richtung der Landschaftsmalerei zuwandte. Nach Beendigung des Studiums 1827 zog es ihn erstmals nach Italien. Von Rom aus führte ihn im Frühjahr 1829 eine Reise nach Neapel, deren Eindrücke er nach seiner Rückkehr in dieser panoramahaften Ansicht des Golfes von Pozzuoli mit Bajae, Capo di Miseno, Procida und Ischia wiedergab. Wie aufgefädelt reihen sich in der Komposition die am Golf sich entlang ziehenden Landschaftspartien aneinander. Auf diese Weise wird der Blick vom Standort im Vordergrund über das prägnant ins Bild gesetzte Pozzuoli an der Küste entlang zum weit ins Wasser ragenden Capo di Miseno gelenkt. Von hier aus schließt sich über das offene Meer der Kreis und führt zum Ausgangspunkt zurück. Dem entspricht die Verklammerung der Farben und des Lichts: das satte Grün der üppigen Vegetation im Vordergrund, das tiefe Azurblau des Meeres und die klare Luft, die Detailgenauigkeit bis in große Entfernung erlaubt. | Gerd-Helge Vogel