In den Jahren 1502/03 entwarf Dürer den Holzschnitt ‚Die Geburt Christi‘, auch ‚Anbetung der Hirten‘ genannt, als Teil seines erst 1511 vollendeten und mit lateinischen Texten von Benedictus Chelidonius verlegten ‚Marienlebens‘.
Der Künstler gewährt durch eine fehlende Seitenwand Einblick in das heilige Geschehen, das sich in einem baufälligen Gebäude mit löchrigem Dach ereignet. Während sich Maria in Begleitung von Engeln andächtig über das auf Stroh gebettete Christuskind beugt und Joseph mit einem Krug herbeieilt, treten Hirten hinzu und knien nieder. Am Himmel frohlocken vier Engel, der wegweisende Stern leuchtet hell und durch den Rundbogen erhascht der Betrachter einen Blick auf den Erzengel Gabriel, der die Geburt des Heilands verkündet.
Auf der Rückseite des Blattes findet sich der lateinische Letterntext der Buchausgabe.