Besatzungsmitglied auf einem Luftschiff zu sein, war etwas ganz Besonderes. Die Zeppeliner umgab eine Aura von Abenteuer und fernen Ländern. Der Arbeitsalltag war aber oft weniger romantisch. Für eine mehrtägige Fahrt mit der Hindenburg waren 50 bis 60 Mann erforderlich. Bei 50 zahlenden Gästen ergab das ein Verhältnis von ca. 1 : 1. Bei LZ 127 Graf Zeppelin kamen auf 20 Passagiere sogar 40 Mann Besatzung. Die Besatzung teilte sich in Offiziere und einfache Mannschaftsgrade sowie in verschiedene Tätigkeitsbereiche auf. Nach dem Vorbild der Seeschiffe herrschte an Bord der Luftschiffe Dreischichtbetrieb mit Wache, Pikettwache und Freiwache. Für Offiziere, Ingenieure und Funker dauerten diese Wachen je vier Stunden, für Steuerleute, Zellenpfleger und Maschinisten tagsüber zwei und nachts drei Stunden. Durch die ständigen Zeitverschiebungen war der Dienst sehr anstrengend. Aufenthalts- und Arbeitsräume der Hindenburg-Crew waren strikt vom Fahrgastbereich getrennt. Nur der Kommandant, die Offiziere und die Stewards hatten Zugang zu den Passagierdecks.