In Eberswalde sah Blechen das am Finowkanal gelegene Messingwerk, eine der ersten metallverarbeitenden Fabriken in der Mark Brandenburg. Beeindruckt von der Größe der Anlage schuf er vor Ort mehrere Zeichnungen, nach denen dieses Gemälde entstand. Die in den Skizzen prosaisch aufgenommene Industriewirklichkeit hat Blechen in seinem Ölbild nobilitiert und durch die Figuren im Vordergrund zugleich entrückt. Am Finowkanal sitzt ein Angler, zwei Fischer holen ihre Netze ein. Mit dieser idyllischen Szene knüpft Blechen an Traditionen des 17. und 18. Jahrhunderts an. Dahinter erhebt sich, einer gewaltigen Festung gleich, das Walzwerk. Schwerer, beinah bleiern wirkender Rauch quillt aus den Schloten in den klaren gelblichen Abendhimmel und hinterläßt grünschwarze Schatten auf der Wasseroberfläche. Neben Christian Koesters »Kupferdrahtzieherei Stauf mit Neu-Leinigen« von 1810 und der von Alfred Rethel 1834 gemalten »Harkortschen Fabrik« gehört Blechens Bild zu den frühesten Darstellungen von Industrieanlagen in der europäischen Malerei.
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