Die beiden miteinander befreundeten jungen Künstler Erhard und Klein waren 1816 von ihrer gemeinsamen Vaterstadt Nürnberg nach Wien gezogen und hatten sich im Chotekschen Palais in der Josephstadt bescheidene Ateliers gemietet. In seinem kahlen, außer der Staffelei und zwei Stühlen gänzlich uneingerichteten Raum sitzt der Künstler in Mantel und Mütze vor seiner Arbeit, einem kleineren Ölbild. Seitlich fällt das Licht ein, das Fenster ist im unteren Teil verhängt, die oberen Flügel sind geöffnet. Auf seine Profession weisen die Graphikmappe und der Gipsabguß eines Pferdekopfes vom Parthenon hin. Pferdedarstellungen treten in Kleins Werk sehr häufig auf. Die Freunde zeichneten sich gegenseitig und fast gleichartig: Ein Blatt Kleins, sehr ähnlich in Situation und Komposition, nur etwas reicher im Detail, zeigt Erhard beim Aquarellieren (Dresden, Kupferstichkabinett). Klein hatte 1817 auch den Ausblick aus seinem Atelier in den Garten und auf die Häuser und Kirchen der Stadt gezeichnet (Wien, Historisches Museum).