Mit großer Erzählfreude schildert Cranach, wie das Heer der Ägypter in den Fluten des Roten Meeres ertrinkt, nachdem das Volk Israel trockenen Fußes das Wasser durchquert hat (Exodus). Links gebietet Moses auf Anweisung des Engels, in dem Menschengestalt und Wolkensäule verschmelzen, mit einer Handbewegung den Fluten. Vermutlich diente die Tafel zusammen mit der Opferung Isaaks (Bayerische Staatsgemäldesammlungen München) als Predella (Unterbau) eines Flügelaltars. Der Apostel Paulus und die Kirchenväter verglichen den Untergang von Pharaos Armee mit der Taufe, durch die die Sünde hinweg gespült wird. Auch eine andere Lesart des Bildthemas war sicherlich im Zeitalter der Reformation attraktiv: die Aussicht auf Gnade für jene, die dem ‚wahren‘ Glauben anhängen – und auf Bestrafung ihrer Gegner.
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