Bücher spielen in der islamischen Welt eine übergeordnete Rolle. Denn wie Judentum und Christentum stützt sich auch der Islam auf eine offenbarte Heilige Schrift, den Koran. Die Beschäftigung mit der Religion förderte ein bildungsfreundliches Selbstverständnis, und die islamischeWelt entwickelte sich zu einer herausragenden Wissenschaftskultur. Insbesondere unter den abbasidischen Kalifen (750–1258) in Bagdad, aber auch später gingen von ihr maßgebliche Impulse aus. Viele muslimische Herrscher besaßen einzigartige Bibliotheken und ließen Kalligrafen, Vergolder, Maler und Buchbinder kostbar ausgestattete Bücher herstellen. Die Kalligrafen, welche die Texte in schöner, dem Text entsprechender Schrift kopierten, hatten in diesen Werkstätten den höchsten Rang inne. Die Buchbinder entwarfen prachtvolle Einbände aus Leder oder Lack und verzierten diese mit verschiedenen Präge-, Stanz- und Ausschnittstechniken bzw. Malereien. Einschneidend für die Buchproduktion war die Einführung der von den Chinesen übernommenen Papierherstellung im 8. Jahrhundert. In der westlichen Welt finden vor allem die exquisiten Buchmalereien große Bewunderung. Bei den meisten handelt es sich um Illustrationen von literarischen und wissenschaftlichen Texten.
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