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Die Regenbogenfamilie / Wie können wir neue Familienformen unterstützen?

Melanie Gandyra

Urban Art Now

Urban Art Now
Amsterdam, Niederlande

Wie können wir neue Familienformen unterstützen?

Kinder haben zwei Mütter oder auch zwei Väter, Eltern brauchen keinen Trauschein und Omas gibt es auch in Wohngemeinschaften. Familie, das heißt heute nicht mehr nur Mama, Papa, Kind. Er arbeitet, sie bleibt zu Hause. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Modell Familie so stark gewandelt wie kaum eine andere gesellschaftliche Institution.
Mittlerweile gibt es viele Lesben und Schwule, die Kinder haben, genannt Regenbogenfamilien. Als Paar, alleine oder in anderen Konstellationen.
Allerdings haben homosexuelle Paare und Eltern deutlich ungünstigere Rahmenbedingungen: Sie werden nicht als vollwertige Familien anerkannt und auch im Lebenspartnerschaftsgesetz werden sie so gut wie nicht berücksichtigt. Noch nicht. In Deutschland gibt es bereits zahlreiche Initiativen, die sich für Regenbogenfamilien einsetzen und diese unterstützen. Initiativen wie „Ilse“ in Freiburg, die auch Hanna und Karin bei ihrem Coming-out und ihrem Kinderwunsch zur Seite standen.
„Dass ich heute bei der Arbeit sagen kann: ‚Ja, ich lebe mit einer Frau zusammen‘, ohne harte Konsequenzen zu fürchten, ist den vielen Menschen und Initiativen wie ‚Ilse‘ in Freiburg, die vor uns gekämpft haben, zu verdanken“, sagt Hanna, 29.
Vergangenes Jahr im September hat sie mit ihrer Freundin Karin ein Kind bekommen. Der Weg dahin war lang. Vier Jahre lang haben sie überlegt und geplant. Nichts war einfach, aber einfach sollte es in der Zukunft werden. Karin wünscht sich sehr, „dass es für gleichgeschlechtliche Paare einfacher wird, zusammen Kinder zu bekommen und heiraten zu dürfen, und dass wir nicht nur die gleichen Pflichten, sondern auch die gleichen Rechte haben. Die Zeit, da sind wir sicher, wird das schon bringen. Für die Kinder unserer Freunde ist das jetzt schon ganz normal. Wir sind Karin und Hanna. Wir gehören zusammen wie Mama und Papa.“
So sehr Hanna, Karin und ihre Freunde an Zusammengehörigkeit jenseits traditioneller Familienmodelle und Liebe als grenzüberschreitendes, universelles Gefühl glauben, in der deutschen Gesellschaft sind sie eine Minderheit.
Wie können wir neue Familienformen unterstützen? Es war eine schwierige Frage, auf die die Generation25, aber auch die Älteren nur wenig konkrete Antworten geben konnten. Was man in den Kommentaren jedoch weitestgehend spürte, war Offenheit, Akzeptanz und die Bereitschaft, unterstützen zu wollen.
Ferial, 15: „Indem wir sie leben, lieben, anerkennen.“
Lukas, 21: „Ungleichberechtigung zwischen Ehe und Lebenspartnerschaft beseitigen. Gemeinsame Adoption ermöglichen!“
Robin, 24: „Eingetragene Lebenspartnerschaften endlich der Ehe gleichstellen.“
Angela, 50: „Bürokratische Hürden minimieren oder am besten ganz abbauen, in der Gesellschaft für Toleranz und Offenheit werben.“
Einige Kommentare halten jedoch stark an einem alten Familienbild fest und tun sich offenbar schwer, mit dem Wandel zu gehen:
Andreas, 30: „Ich möchte diese Form des Zusammenlebens nicht unterstützen, denn Ehe gibt es nur mit Mann und Frau.“
Fazit ist: Unterstützung fängt im Kopf an und mit einem lauten Ja zur Liebe. Deutschland ist auf dem besten Weg dorthin, wie aus den Kommentaren hervorgeht. Gleichgeschlechtliche Familien müssen noch mehr Unterstützung und Akzeptanz finden: in hippen Großstadtvierteln, genauso wie in der Provinz. Der nächste Schritt – und er kommt ganz sicher – ist die Übersetzung und Umsetzung der Ideen, die in der Diskussion zu #Deutschland25 geäußert wurden, ins reale Leben, damit die Regenbogenfamilie endlich Alltag wird.

#DEUTSCHLAND25

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  • Titel: Die Regenbogenfamilie / Wie können wir neue Familienformen unterstützen?
  • Ersteller: Melanie Gandyra
  • Nationalität des Erstellers: Deutsch
  • Geschlecht des Erstellers: weiblich
  • Typ: Illustration
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