Der Weg nach Deutschland
Die Ablehnung des Europäischen Statuts bedeutete nicht notwendigerweise das Ende des teilautonomen Saarstaates. Doch markierte der 23. Oktober 1955 in der politischen Willensbildung eine so starke Zäsur, dass danach alles auf eine baldmöglichste Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik zulief. An der Saar trat die Regierung Hoffmann noch in der Wahlnacht zurück. Die Dezemberwahlen 1955 besiegelten die durch das Referendum eingeleitete innenpolitische Kräfteverschiebung. Im Luxemburger Vertrag von 1956 zwischen Deutschland und Frankreich wurden die letzten außenpolitischen Hürden für die Wiedervereinigung aus dem Weg geräumt. Bereits am Neujahrstag 1957 begrüßte Konrad Adenauer in Saarbrücken das jüngste deutsche Bundesland.
Zweieinhalb Jahre später, am 6. Juli 1959, fielen auch die Zollgrenzen, die D-Mark löste den Franc als Zahlungsmittel ab, der Sonderweg der Saar ging zu Ende. Die einvernehmliche Lösung der Saarfrage bereitete den Boden für die deutsch-französische Freundschaft.
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